John Stuart Mill konnte griechisch mit 3, fließend Latein mit 8 und mit 10 schrieb er seine erste Abhandlung über das Justizsystem der Römer. Sein Vater wollte einen Musterschüler aus seinen Erstgeborenen machen und war nebenbei großer Fan vom Utilitaristen Bentham (siehe vorher). Mit 20 hatte John dann einen Nervenzusammenbruch und wurde depressiv für 5 Jahre. Was ihm dann wieder hoch half war die Bekanntschaft mit seiner späteren Frau unter deren Einfluss er die Philosophie des Utilitarismus vermenschlichte.
Er widersprach Bentham nicht, dass Menschen getrieben sind von Schmerz und Freude, aber er sagte zugleich, dass es nicht nur auf die Menge der Freude, sondern auch auf die Qualität der gefühlten Freude ankommt. Während Bentham mich nicht schief angeguckt, wenn ich den ganzen Tag WOW spielen würde anstatt mich über Shakespeare zu ergötzen, sieht Mill das anders. Er sagt: "it is better to be a human dissatisfied than a pig satisfied and better to be Socrates dissatisfied than a fool satisfied."
Vielleicht auch wegen den Erfahrungen während seiner Depression meint Mill im Gegensatz zu Bentham auch, dass man das bestimmte Rechte einzelner Menschen schützen muss, obwohl man viel Nutzen daraus ziehen könnte. Denn auf lange Sicht gesehen profitiert die Menschheit von solch einer Humanität. Ein nachvollziehbares Beispiel wären die Christen im Kolosseum. Selbst wenn Millionen Menschen Spaß daran hätten, eine handvoll Christen von Löwen zerrissen zu sehen und somit der Spaß der Massen den Wert der einzelnen Leben übertreffen würde (utilitaristisch gesehen), wäre das dennoch nicht gerecht.
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